Internationaler Frauentag 2021 - Gleichstellungsministerin Daniela Behrens appelliert an alle Frauen: „Vertrauen Sie auf Ihre Stärken und gehen Sie mutig voran"

Die Corona-Pandemie hat schwere Auswirkungen auf viele Bereiche. Vor allem Frauen sind betroffen. Die in den vergangenen Jahrzehnten erreichten Fortschritte in der Gleichstellung von Frauen sowohl im beruflichen als auch im familiären Kontext könnten zunichtegemacht werden. In vielen Familien kümmern sich vermehrt die Frauen um Kinder, Haushalt oder die Pflege von Angehörigen. In Zeiten von Homeoffice und Corona nimmt die Belastung stetig zu. Darüber hinaus wächst in Zeiten mit beschränkten außerfamiliären Kontakten die Gefahr von häuslicher Gewalt.

 

Für Niedersachsens Gleichstellungsministerin Daniela Behrens ist diese Entwicklungen nicht hinnehmbar: „Frauen übernehmen in unserer Gesellschaft ein hohes Maß an Verantwortung. Ohne ihr Engagement, beruflich wie privat, würden viele Bereiche unseres Lebens völlig anders aussehen. Frauen sind klug, gut ausgebildet, empathisch und verantwortungsbewusst. Das sind ganz starke Faktoren, die deutlich mehr Ankerkennung erfahren müssen. Deswegen lautet mein Appell zum diesjährigen Frauentag an alle Frauen, egal ob als Mutter im Homeoffice, in unternehmerischen Führungspositionen, als Pflegekraft oder als Verkäuferin: Vertrauen Sie auf Ihre Stärken und gehen Sie mutig voran. Wenn Frauen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, werden wir zu mehr Gleichstellung kommen!"

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Während in Niedersachsen die Novellierung des Niedersächsischen Gleichstellungsgesetzes die Gleichstellung von Frauen voranbringen soll, sieht auf Bundesebene der Gesetzentwurf der Bundesregierung "zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" mehr Gleichberechtigung für Frauen vor.

 

Wichtige Gleichstellungsthemen sind nach wie vor die Parität im Parlament, der Abbau von Geschlechterklischees, die zu ungleichen Einkommen und Renten beitragen, ein Ende von Sexismus und Belästigung sowie jede Art von Gewalt gegen Frauen.

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentages und zugleich im zweiten Corona-Jahr ist „Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich" Schwerpunktthema im Niedersächsischen Gleichstellungsministerium. In einem digitalen Format wird nicht nur über die Ursachen informiert, sondern es werden auch vielfältige Hilfsangebote aufgezeigt.

„Neben der körperlichen Gewalt, die viel zu viele Frauen in ihrem häuslichen Umfeld erfahren, ist die emotionale Gewalt nicht zu unterschätzen", so Daniela Behrens. Nach einer großen repräsentativen Umfrage der Technischen Universität München regulieren fast 5 Prozent der Partner die Kontakte der Frauen, auch die digitalen. Den Frauen wird dadurch erschwert, sich Hilfe und Rat zu holen.

 

Mit dem Film „ Die Ungehorsame " macht das Ministerium in diesem Jahr nicht nur auf die Situation der Opfer aufmerksam, sondern informiert zugleich in der ebenfalls auf der Webseite des Ministeriums abrufbaren Diskussion über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene, Freunde und sonstige Zeugen.

 

Daniela Behrens appelliert an alle: „Werden Sie aktiv, wenn Sie Anzeichen häuslicher Gewalt in Ihrem Umfeld wahrnehmen. Helfen Sie betroffenen Frauen, zum Beispiel mit einem Anruf bei der Polizei!"

Zum Hintergrund:

Eine große repräsentative Umfrage der Technischen Universität München zur häuslichen Gewalt während der Corona-Pandemie hat ergeben, dass in der Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen Frauen wie folgt von Gewalt durch ihre Partner betroffen waren:

  • Körperliche Gewalt: 3,1 der Frauen erlebten zu Hause mindestens eine körperliche Auseinandersetzung, zum Beispiel Schläge.
  • Sexuelle Gewalt: 3,6 Prozent der Frauen wurden von ihrem Partner zum Geschlechtsverkehr gezwungen.
  • Emotionale Gewalt: 3,8 Prozent der Frauen fühlten sich von ihrem Partner bedroht.

Betroffen von häuslicher Gewalt sind Frauen aller Altersgruppen, aus allen sozialen Schichten und in den unterschiedlichsten Lebenslagen auch in Niedersachsen. Wer Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt geworden ist, leidet oft ein Leben lang unter diesen schrecklichen Taten.

 

Quelle und weiterführende Informationen: https://www.ms.niedersachsen.de/startseite/service_kontakt/presseinformationen/internationaler-frauentag-2021-198111.html

 

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Veröffentlichung

Mo, 08. März 2021

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