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Ausbildung im Handwerk: Handwerkskammern stellen sieben Forderungen an die Landespolitik

Für 2021 immer noch Beginn von Ausbildung möglich

„60 Prozent der Handwerksbetriebe haben alle Ausbildungsplätze besetzt, bei 40 Prozent der Betriebe geht noch etwas!“. Karl-Wilhelm Steinmann, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN), ruft anlässlich der diesjährigen LHN-Sommerpressekonferenz im Ausbildungsbetrieb Pascheit in Hannover zum Jahresendspurt auf. Die LHN hat eine landesweite Umfrage durchgeführt, an der sich 1.400 Ausbildungsbetriebe aus den unterschiedlichsten Gewerken beteiligt haben.

Das Handwerk bildet in 130 Berufen qualifizierte Fachkräfte aus. Speziell in den Friseurbetrieben gibt es – so die Umfrage – noch viele offene Lehrstellen. Diese Betriebe waren aufgrund der Schließungszeiten sehr stark von der Coronakrise betroffen und konnten vor allem in 2020 nur eingeschränkt ausbilden. Jetzt suchen viele Friseurbetriebe wieder. Im Zuge der hohen Baunachfrage gilt dieses auch im Metallbau, bei den Maurern und Betonbauern, bei den Elektrotechnikern, den Maler und Lackierern, den Installateuren und Heizungsbauern, den Zimmerern und den Tischlern.

Gerade in so bewegten wirtschaftlichen Zeiten ist es positiv, dass 86 Prozent der befragten Ausbildungsbetriebe frühzeitig eine Bleibeperspektive nach Ausbildungsabschluss bieten. 45 Prozent unterstützen die Auszubildenden mit Nachhilfeangeboten und 36 Prozent werben mit weiteren Zusatzqualifikationen – dazu zählt z.B. das BerufsAbitur für den gleichzeitigen Erwerb des Gesellenbriefs und einer Hochschulzugangsberechtigung. Ferner finanzieren Betriebe z.B. einen Führerschein, stellen ein Azubirad oder ein Azubimobil zur Verfügung oder geben Unterstützungen bei der Wohnungssuche.

„Diese Angebote sind gut! Wirklich wichtig ist aber vor allem eine qualifizierte, fundierte Ausbildung und ein Ausbildungsabschluss, der alle Wege offenhält“, betont Steinmann.

Viele der besonders nachgefragten Berufe befassen sich mit Themen des Umweltschutzes, der Energiewende oder auch des nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaftens. Sie sind daher nicht nur zukunftssicher, sie sind zukunftsrelevant! Unwetterereignisse, wie jüngst in NRW, machen dieses auf erschütternder Art und Weise deutlich. Jungen Menschen wird es in Zukunft immer wichtiger werden, etwas Sinnvolles und Nachhaltiges zu tun. Immer öfter wird gefragt, wozu ist das gut, was ich tue? Das Handwerk kann insgesamt darauf eine gute Antwort geben. Betriebliche Energie- und Klimaaspekte können bei der Ausbildungsakquise im Handwerk eine Rolle spielen. Jeder fünfte Ausbildungsbetrieb stuft dieses bei den Auszubildenden als entscheidend relevant ein.

Die Betriebe bewerben ihre Ausbildungsplätze auf ihrer Webseite, im Freundes- und Bekanntenkreis, in sozialen Medien oder in den Ausbildungsplatzbörsen der Handwerkskammern und Schulen. Über digitale Berufsmessen, virtuelle Betriebsbesuche, Elterninformationstelefone und digitale Azubispeeddatings wurde innerhalb kürzester Zeit zudem ein neues Informationsangebot geschaffen.

„In jedem Fall lohnt eine Anfrage bei der Ausbildungsberatung der jeweils zuständigen Handwerkskammer“, betont Steinmann. Der LHN-Vorsitzende fordert alle jungen Menschen auf, die noch unversorgt und unentschieden sind, auch einfach mal bei einem Betrieb vor Ort nachzufragen. Ein Praktikum hilft vielfach bei der Entscheidungsfindung. 95 Prozent der Betriebe schätzen Schülerpraktika zum persönlichen und praktischen eigenen Erleben einer handwerklichen Ausbildung als wichtig ein - darunter über 70 Prozent sogar als besonders relevant. „Handwerk muss erlebt werden. Handwerk muss man einfach machen!“

 

Die LHN stellt deswegen sieben Forderungen an die Politik und die Bildungsverantwortlichen:

 

  1. Berufliche Orientierung ausbauen
  2. Digitale Bildungsformate verbessern
  3. Zusammenarbeit mit Schulen intensivieren
  4. Schulpraktika hervorheben
  5. Sprachförderung stärken
  6. Azubi-Ticket einführen
  7. Berufsschulen besser ausstatten

Quelle: https://www.handwerk-lhn.de/PM16_2021.php

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Veröffentlichung

Fr, 24. September 2021

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