LAG JSA - Umfrage zu der aktuellen Situation der Jugendwerkstätten in Niedersachsen
Aufgrund einer Vielzahl an aktuellen gesellschaftlichen, regionalen und politischen Entwicklungen zeigt sich die Belegungssituation in den Jugendwerkstätten größtenteils angespannt. Die Covid-19-Pandemie und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben unmittelbar Spuren bei den jungen Menschen hinterlassen. Unsicherheit, Zukunftssorgen oder auch Perspektivlosigkeit senkten die Motivation, an berufsorientierenden Angeboten wie den Jugendwerkstätten teilzunehmen. Gleichzeitig nahmen die psychosozialen Notlagen zu. Auf der anderen Seite wurden neue Arbeitsmodelle eingeführt, wie Tele-Arbeit bzw. Home Office in den Verwaltungen, was den Kontakt und die Beziehungsarbeit zu den jungen Menschen ebenso herausfordert.
Aus einem Erkenntnisinteresse heraus, wie sich die Belegungssituation landesweit tatsächlich gestaltet und welche Ursachen zu identifizieren sind, erarbeitete der Fachausschuss Jugendberufshilfe eine Umfrage zur Belegungssituation mit der Bitte um Beteiligung aller Jugendwerkstätten in Niedersachsen.
Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Stimmungsbild. Einerseits zeigen sie die größtenteils schwierige Belegungssituation in den Jugendwerkstätten und andererseits werden die vielschichtigen Ursachen und Faktoren deutlich, die den Auslastungsgrad der Jugendwerkstätten beeinflussen. Die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen und Umbrüche sind in ihrer Auswirkung zu erkennen. Es zeigt sich, wie wichtig gerade jetzt eine gute Zusammenarbeit aller relevanten Akteure landesweit sowie vor Ort und ein guter Kontakt zu den jungen Menschen sind.
Die Beispiele gelingender Praxis und die Ideen zur Weiterentwicklung der Angebote zeigen die Innovationskraft und die Motivation der Jugendwerkstätten, ihre Angebote an den Wünschen und Erfordernissen der jungen Menschen auszurichten und sie auch kurzfristig auf sich ändernde Bedarfe umzustellen. Jugendwerkstätten sind weiterhin ein wichtiges, niedrigschwelliges Angebot, um junge Menschen zu begleiten, zu fördern und zu qualifizieren und den Weg zur beruflichen Teilhabe zu ebnen.
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