Position der BAG KJS: Die massiven Kürzungen im Kinder- und Jugendplan zurücknehmen!
Jugendsozialarbeit muss auskömmlich und verlässlich gefördert werden: Keine Streichung der Respekt Coaches als Extremismus-Prävention an Schulen und der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule für junge Zugewanderte.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit e. V. (BAG KJS) kritisiert die massiven Kürzungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes für das Jahr 2024. Sie bedeuten den Abbau staatlicher Leistungen für Millionen Kinder und Jugendliche. Insbesondere werden diejenigen jungen Menschen im Stich gelassen, die besondere Bedarfe aufgrund sozialer und individueller Benachteiligungen haben. Die Kürzungen widersprechen den Aussagen im Koalitionsvertrag ebenso wie den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen. Sie beschädigen außerdem ganz erheblich das
Vertrauen zivilgesellschaftlicher Träger und engagierter Fachkräfte in die Zusagen der politisch Verantwortlichen.
Klimakrise, Krieg in Europa, Pandemie und deren wirtschaftliche und soziale Folgen hinterlassen weiter tiefe Spuren im Alltag junger Menschen. Eine Entwicklung: Armut wächst mess- und spürbar; Zukunfts- und Existenzängste der jungen Menschen nehmen folglich zu. Die geplante Kinder- und Jugendgrundsicherung alleine wird diese Situation nicht ausgleichen. Von sozialer Benachteiligung betroffene und individuell beeinträchtigte junge Menschen brauchen vor allem verlässliche Strukturen der Begleitung, um ihre Sorgen zu teilen, ihren Lebensweg und ihren Alltag zu bewältigen sowie ihre Resilienz zu stabilisieren. Die geplanten Kürzungen im Bund mit ihren Auswirkungen auf die Situation in den Ländern und Kommunen schwächen diese verlässlichen Strukturen erheblich. Sie richten einen langfristigen Schaden an – am Vertrauen in den demokratischen Staat einerseits und an der wirtschaftlichen wie sozialen Lage der Gesellschaft andererseits.
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Die BAG KJS fordert,
- alle Kürzungen im Kinder- und Jugendplan zurückzunehmen.
- eine überfällige Dynamisierung der Fördermittel im KJP für die kommenden Jahre sicherzustellen und die Pauschalen den gestiegenen Personal- und Sachkosten anzupassen.
- die Strukturen und Angebote der Jugendsozialarbeit langfristig und verlässlich zu sichern, um eine professionelle Unterstützung junger Menschen – auch im digitalen Raum – bedarfsgerecht sicherzustellen.
- die Zusagen aus dem Koalitionsvertrag und aus dem Bündnis für die junge Generation an Kinder und Jugendliche einzuhalten.
- eine fachliche Auswertung der Programme Respekt Coaches und Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule in 2024 sicherzustellen sowie mit den Trägern und Bundesländern die Umsetzung der Erkenntnisse nachhaltig zu gestalten.
- die Realität einer Einwanderungsgesellschaft konsequent anzuerkennen und verlässliche Angebote zur Integration abzusichern.
- die Förderung der Jugendmigrationsdienste in vollem Umfang von zu erhalten.
- die „Schwarze Null” für die Staatsfinanzen in Frage zu stellen und stattdessen einen strukturierten Dialog über notwendige Investitionen in Bildung, Ausbildung und Qualifizierung, in eine starke Zivilgesellschaft und stabile Demokratie zu führen.
Quelle: Beschluss des Vorstands der BAG Katholische Jugendsozialarbeit vom 8. August 2023
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