Bannerbild | zur StartseiteMädchen liegt auf dem Rasen | zur StartseiteJunger Mann vor leerem Klassenzimmer | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteGraffity | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Der Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit Niedersachsen zur Einführung der Bezahlkarte

Die Bezahlkarte für Geflüchtete zielt auf das Alltagsleben von erwachsenen Menschen ab. Jedoch wurde bisher bei der Ausgestaltung der Karte die Zielgruppe der jungen zugewanderten Menschen nicht bedacht.
Junge Menschen sind in Ihrem Lebensalltag deutlich häufiger auf Bargeld angewiesen, als dies Erwachsene sind. Junge Menschen befinden sich zumeist im öffentlichen Raum in jugendspezifischen Settings, sei dies nun in der Schule, bei Freizeitangeboten oder unterwegs mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Einfachste Transaktionen des alltäglichen Lebens wie das Einkaufen im Schulkiosk, beim Bäcker oder dem Erwerb einer Fahrkarte könnten so nicht mehr selbstständig von den jungen Menschen erledigt werden und diskriminiert junge Menschen in den gemeinsamen Aktivitäten innerhalb ihrer Peer-Groups. Wenn jungen Menschen oder Familien diese Wege versperrt oder erschwert werden, erschwert dies auch die soziale Teilhabe von jungen Menschen und somit die Integration.
Deswegen möchten wir Sie dafür sensibilisieren, dass es nicht nur eine diskriminierungsfreie Bezahlkarte - angelehnt an die Social Card aus Hannover - geben muss, sondern auch Spezifika für die einzelnen Zielgruppen, bspw. bei der Gestaltung von Bezahlsystemen, mitge-dacht werden müssen. Grundsätzlich kann eine Bezahlkarte für Geflüchtete Teilhabe ermög-lichen und stellt ein deutlich zeitgemäßeres Instrument dar als das bisher übliche Schlange stehen für Bar-Auszahlungen. Dies kann aber nur zielführend sein, wenn die Bezahlkarte wie eine Geldkarte genutzt werden kann.
Bei restriktiver Auslegung greift die Bezahlkarte massiv in die Lebensführung der betroffenen jungen Menschen ein und steht einer gelingenden (schnellen) Integration und vollumfänglichen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Wege. Es muss, auch aus verfassungsrechtlichen Gründen, jeder einzelnen Person, jedem jungen Menschen überlassen bleiben, wie das zur Verfügung gestellte Budget eingesetzt wird.
Wir bitten Sie daher die soziale Teilhabe von jungen Menschen - auch mit Einführung einer Bezahlkarte im Blick zu behalten. Neben einer rein digitalen Lösung sind auch zusätzlich analoge Möglichkeiten für die jungen Menschen von Vorteil.

 

Positionspapier der LAG JSA vom 31.5.2024

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mo, 03. Juni 2024

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen