Online-Seminar "Jugendberufshilfe zwischen Gesetz und Praxis - Das Tripelmandat der Sozialen Arbeit mit Blick auf das SGB VIII"
05. 11. 2024 von – Uhr
Techniktest (verbindlich): 30.10.2024 | 11:00 Uhr, danach Einführung in Zoom (optional)
Soziale Arbeit muss oft zwischen den Ansprüchen von Staat und Klienten vermitteln. Diese Rolle ist besonders kritisch, da sie den Kernkonflikt in der Praxis der Sozialarbeit widerspiegelt: einerseits die gesetzlichen und politischen Vorgaben zu erfüllen und andererseits die individuellen Bedürfnisse der Klienten zu befriedigen. Das Tripelmandat erweitert diese Anforderungen, indem es betont, dass Fachkräfte der Sozialen Arbeit sich auch mit ihrer eigenen Fachlichkeit auseinandersetzen müssen. Diese Fachlichkeit umfasst das Wissen und die Fähigkeiten, die notwendig sind, um ethische, wirksame und klientenzentrierte Dienstleistungen zu erbringen.
Unter "eigener Fachlichkeit" wird verstanden, dass die Fach-kräfte der Sozialen Arbeit nicht nur auf Basis externer Anforderungen wie Gesetze und Richtlinien handeln, sondern auch interne, professionelle Standards und ethische Überlegungen in ihre Arbeit einfließen lassen. Diese umfassen eine kritische Reflexion der eigenen Rolle und der Machtverhältnisse, denen sie in ihrer Arbeit begegnen.
In der Praxis der Jugendarbeit oder Jugendsozialarbeit ergibt sich oft eine komplexe Situation, wenn man die rechtlichen Anforderungen des Jugendhilferechts (SGB VIII) mit den Bedürfnissen der Jugendlichen in Einklang bringen muss. Dabei steht Soziale Arbeit vor der Herausforderung, sich nicht nur als ausführendes Organ staatlicher Politik zu positionieren, sondern aktiv für die Rechte und Bedürfnisse der Jugendlichen einzustehen.
Diese und weitere Herausforderungen werden im Workshop adressiert. Dort wird diskutiert, wie Fachkräfte der Sozialen Arbeit sich eine starke politische Stimme erarbeiten können, um zwischen den Erwartungen des Staates und den Bedürfnissen ihrer Klienten zu vermitteln. Ziel ist es, Ideen zu entwickeln, die sowohl den rechtlichen Rahmen respektieren als auch den sozialen Wandel fördern, um die Lebenssituationen der betreuten Jugendlichen zu verbessern.
Der Workshop bietet daher eine Plattform für den Austausch von Ideen die Vernetzung von Fachkräften, die sich für eine fachlich fundierte Soziale Arbeit einsetzen. Die Teilnehmenden werden ermutigt, sich kritisch mit den aktuellen Praktiken auseinanderzusetzen und innovative Ansätze für die Zukunft der Sozialen Arbeit zu entwickeln.
Referentin: Prof. Dr. Jutta Harrer-Amersdorffer
Sozialarbeiterin (B. A. und M.A.) und Professorin für Theorien und Handlungslehre
Online-Seminaranmeldung
Aktualisierte Datenschutzinformation vom 3.2.2022
Flyer_Triplemandat_2_SGB_VIII_1.pdf
Veranstaltungsort
online
Veranstalter
Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendsozialarbeit in Niedersachsen (LAG JSA)
Veranstaltungsleitung
Susanna Ratke
Tel.: 0172/ 754 67 05
Verwaltung
Ina Samusch
Tel.: 0172/ 754 67 07
Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendsozialarbeit in Niedersachsen (LAG JSA)
Kopernikusstraße 3, 30167 Hannover
www.nord.jugendsozialarbeit.de